Was trägt mich durch diese außergewöhnliche Zeit?

Mein Name ist Susanne Kaiser-Eikmeier, ich bin Vorsitzende des kfd-Diözesanverbands Hildesheim, verheiratet, Mutter von drei erwachsenden Kindern. Am 11. März habe ich meinen letzten ehrenamtlichen Termin persönlich wahrgenommen, seitdem haben diese gefühlt von 180% auf 20 % abgenommen.
Heute hier, morgen dort
Bin kaum da, muss ich fort
Hab' mich niemals deswegen beklagt (Lied von Hannes Wader)

Da meine Mutter der Hochrisikogruppe angehört und ich sie betreue, bestehen meine persönlichen Kontakte seit Wochen nur aus Treffen mit der Kernfamilie und dem wöchentlichen Lebensmitteleinkauf und seit kurzem den notwendigen Arztbesuche mit meiner Mutter. Viele von Ihnen werden das aus eigener Erfahrung nachvollziehen können.
Durch diese Zeit trägt mich die Ruhe, die Ruhe die ich für so viele Dinge habe
in Ruhe spontan mit der Familie zusammen sein
in Ruhe Masken nähen für die ganze Familie
in Ruhe beide Gärten pflegen
in Ruhe meine Rosen genießen
in Ruhe Sachen aussortieren in Ruhe neue Gerichte ausprobieren
in Ruhe mit vielen kfd Frauen telefonieren
in Ruhe an Videokonferenzen teilnehmen
in Ruhe überlegen, wie wir weiter mit dieser Situation in unseren Gruppen/ Gemeinden umgehen.Statt unseres Bildungsurlaubs in die Balkanstaaten haben mein Mann und ich uns einen Fahrradträger angeschafft und machen in Ruhe den Landkreis mit dem Rad unsicher. Einmal im Monat fahren wir mit dem Rad 28 km von Haustür zu Haustür, um die „Frau und Mutter“, kleine Gebete passend für die Zeit, Informationen aus der Gemeinde an unsere kfd-Frauen zu verteilen. Viele von ihnen habe nicht die Möglichkeit, das Internet zu nutzen. Die Resonanz der Frauen trägt uns auch durch diese Zeit.
Manchmal träume ich schwer
Und dann denk' ich es wär'
Zeit zu bleiben und nun
Was ganz And'res zu tun
So vergeht Jahr um Jahr
Und es ist mir längst klar
Dass nichts bleibt
Dass nichts bleibt, wie es war (Lied von Hannes Wader)

Ich habe die kfd immer als starke und kreative Gemeinschaft erlebt, mich trägt die Hoffnung, dass wir in den nächsten Monaten Ideen entwickeln, um in Kontakt zu bleiben. Eines ist gewiss, dass Gottes schützende Hand uns dabei begleitet und stärkt.
Liebe Grüße und bleiben Sie und ihre Familien gesund.
Susanne Kaiser-Eikmeier