Tag der Diakonin
Mehr als 60 Teilnehmer/innen, darunter auch einige Männer, folgten der Einladung der kfd, des KDFB und des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Hildesheim, um den Tag der Diakonin mit einem Agape-Gottesdienst zu begehen. Um Terminkollisionen mit der zentralen Veranstaltung in Stuttgart zu vermeiden, fand die Veranstaltung, die auch vom Netzwerk Diakonat der Frau unterstützt wurde, bereits am 26. April statt.
Die von der Gemeinde St. Joseph in Hildesheim zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten boten ideale Voraussetzungen für den Agape-Gottesdienst, da Kirche und Gemeindesaal sich unter einem Dach befinden. In ihrem Grußwort wies Bettina Raddatz vom Organisationsteam drauf hin, dass die Idee, an die Bedeutung des Tages der Diakonin mit einer gemeinsamen Veranstaltung im Bistum Hildesheim zu erinnern, in der Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Frauenverbände geboren sei. Es sei wichtig, dass Frauen auch in der katholischen Kirche ihr Gewicht einbringen und berechtigte Forderungen selbstbewusst vertreten, selbst wenn es Rückschläge gäbe. Sr. Hildegard Faupel, Geistliche Begleiterin der kfd in der Diözese Hildesheim, betonnte bei der Auslegung der Lesung aus dem Galaterbrief, dass Christsein keine Beschränkungen für Menschen durch Diskriminierungen und Vorurteile erlaube. Dies gelte auch für Frauen, die sich zum sakramentalen Diakonat berufen fühlen. Bei ihrem Rückblick in die Frühzeit der Kirche hob sie hervor, dass der Apostel Paulus aufgrund seiner tiefen Christusverbundenheit so frei war, es den Heidenchristen zu ermöglichen, ihr Christsein zu leben, ohne sich beschränken zu lassen. Von Anfang an war die Verkündung des Evangeliums mit dem diakonischen Dienst eng verbunden. Nach dem gemeinsam gesprochenen Segen über das Brot lauschten die Gäste den interessanten Erfahrungsberichten von Menschen, die sich im Bistum in der Bahnhofsmission bzw. beim Sozialen Mittagstisch haupt- oder ehrenamtlich verdient gemacht haben bzw. dies noch immer tun. Die Ausführungen unterstrichen die Bedeutung der katholischen Kirche in seelsorgerischen und sozialen Belangen, aber auch wie wichtig ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft ist. Einen aufschlussreichen Kontrast zur gelebten Gegenwart boten die Begegnungen mit Frauen aus der frühchristlichen Zeit der Kirche. Sie veranschaulichten, dass Frauen in der Frühzeit der Kirche mit wichtigen kirchlichen Ämtern, u. a. auch als Diakoninnen betraut waren. In der anschließenden lebhaften Diskussion bestätigten die Wortbeiträge aus dem Kreis der Besucherinnen, dass es gerade Frauen sind, die sich im besonderen Maße für karitative Aufgaben in Kirche und Gesellschaft engagieren. Es bestand Einigkeit, dass Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau auch in der Kirche gelebt werden muss. Dies dürfe sich nicht nur im ehrenamtlichen Engagement niederschlagen, sondern müsse auch bei der Verteilung von Ämtern und Mandaten in wichtigen Gremien berücksichtigt werden. Dazu gehöre es insbesondere, das sakramentale ständige Diakonat für Frauen zu öffnen.
Bettina Raddatz