Querida Amazonía: Ein herber Schlag für Frauen
Statement der kfd zum Abschlussdokument zur Amazonas-Synode, das der Vatikan heute veröffentlicht hat.
Prof'in Dr. Agnes Wuckelt, stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende: Das vorliegende Papier ist ein herber Schlag für alle Frauen, die auf ein starkes Signal zur Gleichberechtigung in der katholischen Kirche gehofft haben. Es ist uns absolut unerklärlich, wie nach den zentralen Erkenntnissen aus der Amazonassynode eine so vernichtende Ansage kommen kann: Einerseits wertschätzt das Papier die Leistung von Frauen, die "jahrhundertelang ... die Kirche ... mit bewundernswerter Hingabe und leidenschaftlichem Glauben aufrecht [hielten]." Gleichzeitig wird ihnen indirekt Machtgier vorgeworfen, weil die Frauen einfordern, dass ihre gepriesenen Charismen und ihr Einsatz für eine lebendige Kirche mit einer Weihe anerkannt werden. Mit diesem Vorwurf offenbart das Papier, dass die Frauenfrage eine Machtfrage darstellt. Doch Frauen sind bereit, in ihrer Kirche mit ihren Berufungen und Fähigkeiten aus ihrem leidenschaftlichen Glauben heraus das einzubringen, was die Kirche dringend braucht: Die Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat. Frauen leben ihr Engagement aus der tiefen Überzeugung, dass Gott die Menschen gleich und berechtigt geschaffen hat. Es ist unerträglich, dass die Amtskirche weiterhin Frauen gleiche Rechte abspricht und sie aus biologistischer Argumentation heraus zu Dienstleisterinnen degradiert.